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    About this Episode

    Wir erklären Max Webers Technikbegriff als Irrtum. Weber sieht uns in der modernen Gesellschaft zunehmend einer Technik ausgeliefert, welche wir nicht verstehen und der gegenüber wir auf Vertrauen angewiesen sind. Doch ist dies nur ein Spezifikum der Technik? Und verirrt sich Weber in einer eurozentristisches Technikverständnis? Sehen wir dieselben Prinzipien nicht auch bei Indigenen, ihren Schamanen und der Magie? Wir revidieren Weber und Professor Diego ist gezwungen, die Klausuren aller seiner ehemaligen Studierenden noch einmal nachzukorrigieren. Außerdem machen wir einen Ausflug in den Rassismus und natürlich darf bei der Frage, was Technik ist, der Luhmann auch nicht fehlen.

    Recent Episodes from SoWi-Technik (Maschinen & Soziologie)

    Krieg und Fortschritt

    Krieg und Fortschritt

    Der Topos von der fortschrittsfördernden Wirkung des Krieges hält sich wacker. Unser heutiger Autor möchte dem etwas entgegenstellen. In seinem Aufsatz „Die von der Fiktion vorangetriebene Evolution der Technik“, zeichnet der Militärhistoriker Gereon Uerz ein Bild, auf welchem nicht die Notwendigkeiten der Kriegsführung  den menschlichen Fortschrittsgeist beflügelten, sondern der aufgespannte Horizont von Erzählungen und Visionen. Seine Position entwickelt er an der Vorgeschichte der V2-Rakete, die er bis zu Fritz Langs Spielfilm "Die Frau im Mond" zurückführt.

    Bonusfolge: Rassismus wider Willen

    Bonusfolge: Rassismus wider Willen

    Rassismus äußert sich nicht nur in Vorurteilen oder Diskursen. Auch Alltagspraktiken und Institutionen werden durch Rassismus strukturiert. In Anlehnung an die Bourdieu'schen Theorien des sozialen Raumes und der symbolischen Gewalt entwickelt Anja Weiß ein Modell des Rassismus als symbolisch vermittelte Dimension sozialer Ungleichheit. Die Auswertung von Gruppendiskussionen und Rollenspielen mit antirassistisch engagierten Realgruppen zeigt, wie diese offene Rassismen kompetent vermeiden, und wo trotz ihrer Bemühungen rassistische Effekte auftreten. Interkulturelle Konfliktdynamiken werden als Ausdruck struktureller Machtasymmetrie verständlich. Die antirassistische Mobilisierung von weißen Deutschen kann in der klassenspezifischen Distinktion der gebildeten Mittelschicht verortet werden.

    Max Webers Technikirrtum

    Max Webers Technikirrtum

    Wir erklären Max Webers Technikbegriff als Irrtum. Weber sieht uns in der modernen Gesellschaft zunehmend einer Technik ausgeliefert, welche wir nicht verstehen und der gegenüber wir auf Vertrauen angewiesen sind. Doch ist dies nur ein Spezifikum der Technik? Und verirrt sich Weber in einer eurozentristisches Technikverständnis? Sehen wir dieselben Prinzipien nicht auch bei Indigenen, ihren Schamanen und der Magie? Wir revidieren Weber und Professor Diego ist gezwungen, die Klausuren aller seiner ehemaligen Studierenden noch einmal nachzukorrigieren. Außerdem machen wir einen Ausflug in den Rassismus und natürlich darf bei der Frage, was Technik ist, der Luhmann auch nicht fehlen.

    Akteur-Netzwerk-Theorie

    Akteur-Netzwerk-Theorie

    Soziale Ordnung wird von Technik und Dingen aufrecht erhalten, nicht von Menschen. Im Gegenteil, die Menschen irritieren die soziale Stabilität. So behauptet es Bruno Latours ebenso berühmte wie verwirrende Akteur-Netzwerk-Theorie. Ist ein Stuhl ein Akteur? Brauchen wir für gesellschaftliche Erklärungen Menschen oder reicht eine rein technische Beschreibung? Ist nicht Technik der eigentliche stabilisierende Faktor einer Gesellschaft? Wie entsteht in einem Akteur-Netzwerk-Umfeld sozialer Wandel? Er benötigt Antiprogramm und eine Inskription. Das erklärt der Professor am Beispiel von Science Fiction. Außerdem fragen wir uns, wieso soziologische Theorien traditionell vor allem die Stabilität erklären wollen und nicht den Wandel und überhaupt, was sie nützt. Doch was wirklich wichtig ist: Warum Star Trek und nicht Star Wars?

    Technische Transformation & Weltraumgeplauder

    Technische Transformation & Weltraumgeplauder

    Wir plauderten spontan und konzeptlos über die Frage, ob Vertreter der Techniksoziologie besser zwei linke Hände haben und über das Weltraumkommando der Bundeswehr. Ein Bisschen gehen wir der Frage nach, wieso der Weltraum für die Soziologie eher unattraktiv ist. Dies war unser Test, nach längerer Zeit wieder gemeinsam zu Podcasten. Das Gespräch entstand spontan, ein Thema hatten wir dafür nicht.

    Politische Architektur & ideologisches Design

    Politische Architektur & ideologisches Design

    Wieviel Politik steckt in einer Brücke? Welche ideologischen Grundannahmen werden absichtlich oder unabsichtlich mit eingebaut? Wir besprechen einige Untersuchungen, welche die frage diskutieren, ob der bedeutende New Yorker Stadtplaner Robert Moses durch seinen Straßenbau, insbesondere durch den Bau von Brücken, die soziale Ungleichheit zu zementieren und entdecken einen Wissenschaftskrimi: Studien widersprechen Studien ...

    Langdon Winner knüpft in seinem Aufsatz Do Artifacts Have Politics? an den Technikdiskurs der damaligen Zeit an, den er darin zusammenfasst, inwiefern technische Artefakte bzw. Technologien, wie die Atomenergie, Auswirkungen auf das politische System und die Gesellschaft haben.

    Außerdem kommt der Soziologe Georg Simmel zu Wort mit einer Philosophie der Brücke.

    Bonusfolge: Wie entsteht Macht?

    Bonusfolge: Wie entsteht Macht?

    Wie kann eine Minderheit über eine Mehrheit herrschen? Dieser Frage ging der Soziologe Heinrich Popitz in seiner legendären Studie an Bord eines Kreuzfahrtschiffes geht der Soziologe Heinrich Popitz der Frage nach, wie nach. In dieser beschreibt er den Klassenkampf um begrenzte Liegestühle und kommt zu überraschenden Erkenntnissen. Sonntagssoziologe René und Sherlockianer Nils Gambert besprechen diesen soziologischen Klassiker und bewerten dessen empirischen Gehalt . Und auch sie kommen zu überraschenden Ergebnissen. Zuvor unterhalten sie sich jedoch über Technik und den Menschen als Mängelwesen.

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    Architektur von Sportstadien

    Architektur von Sportstadien

    Die Geschichte von Sport und Stadien als Wirtschaftsgeschichte. Über soziale Architektur. 

    Die Entwicklung des Sports zu einem kulturellen Massenphänomen bedeutete auch immer die Entwicklung zum Leistungs- und Zuschauersport, was zu Beginn des 20. Jahrhunderts und dann vor allem in den Weimarer Jahren einen erheblichen Technisierungsschub auslöste, der sich insbesondere in Großsportanlagen wie Stadien und Sportparks manifestierte. Die Verwendung neuer Materialien, das Entwerfen von standardisierten Mustersportplätzen, die genaue Auswahl des Rasens, die sportgerechte Konstruktion von Laufbahnen, das Anlegen von Drainagen und nicht zuletzt die logistische Bewältigung der Zuschauermasse waren Aufgaben, mit denen Ingenieure, Architekten und Stadtplaner beschäftigt waren. Im folgenden Beitrag wird der technischen Prägung des modernen Sports am Beispiel seiner Sportanlagen nachgegangen. Dabei wird sowohl das Betreiben von Sport als auch der „Zuschauersport“ in den Blick genommen. Beide Aspekte des modernen Sports waren gleichermaßen von der Technisierung betroffen, denn die Stadien und Sportanlagen sollten nicht nur das Erbringen und die Vergleichbarkeit von sportlicher Leistung ermöglichen, sondern auch den Konsum der Wettkämpfe gewährleisten. 

    Stadien, Sportparks und Musterspielplätze Großsportanlagen und Publikum in Deutschland, 1900 bis 1930 VON NOYAN DINÇKAL

    Soziologie des Spielens

    Soziologie des Spielens

    Wozu spielen wir? Was hat Spielen mit Technik zu tun? Für den Kulturhistoriker Johan Huizinga (1872-1945) ist das Spiel eine Tätigkeit, die keinen unmittelbaren Zweck erfüllt und nur sich selbst zum Motiv hat. Dennoch scheint das Spiel als Abbild gesellschaftlicher Regeln soziologisch nicht ganz ohne Funktion. Und vor allem: Warum wird der Spielverderber gesellschaftlich mehr geächtet als der Betrüger?